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Beispiel: Armut in der Schweiz

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Das Vorgehen bei der Wirkungsmessung wird in diesem Leitfaden anhand eines Beispiels aus der Praxis erläutert. Dafür wurde das Thema «Armut in der Schweiz» gewählt. 

Ausgangslage

Eine Non-Profit-Organisation ist aufgrund von eigenen Studien zum Schluss gekommen, dass in der Schweiz viele Menschen von Armut betroffen sind. Deshalb setzt sich diese Organisation im Jahr X das Ziel, dass die Armut in der Schweiz innerhalb von 10 Jahren halbiert wird. Es wird zu einer Dekade der Armutsbekämpfung aufgerufen. Dafür wird zuerst erörtert, unter welchen Bedingungen Menschen in Armut geraten oder in Armut verbleiben. Aus diesen Analysen werden dann konkrete Massnahmen, Dienstleistungen und Projekte abgeleitet. 

Wie wird die Situation zur Armut in der Schweiz beurteilt?

Die Non-Profit-Organisation versucht in einem ersten Schritt, die Ursachen für Armut in der Schweiz zu bestimmen. Es wird die Frage gestellt, wann und unter welchen Bedingungen eine Person in der Schweiz in Armut gerät. Als Orientierungshilfe für diese Betrachtung wird ein Lebenslaufmodell mit sieben Lebensphasen aufgestellt. Innerhalb jeder dieser Lebensphasen sowie insbesondere bei den Übergängen in die nächste Lebensphase besteht die Gefahr, dass Individuen in Armut geraten. Die Gründe in diesen Zeitabschnitten sind sehr unterschiedlicher Natur. Entwicklungen von früheren Lebensphasen beeinflussen dabei auch spätere Lebensphasen. Wenn bei einem Individuum beispielsweise in der Schulzeit ein Bildungsdefizit besteht, erhöht das auch in einer späteren Lebensphase die Wahrscheinlichkeit in Armut zu geraten.

Wie wurden die Projekt- und Dienstleistungsziele definiert?

In einem zweiten Schritt wird systematisch analysiert, welche spezifischen Gründe in den einzelnen Lebensphasen sowie bei den Übergängen in die nächste Lebensphase dafür verantwortlich sind, dass Individuen in Armut geraten. Als Ursachen für Armut werden dabei Aspekte wie Integration, Bildung und Sprachkenntnisse identifiziert. Um langfristig wirkungsvoll und nachhaltig intervenieren zu können, müssen Dienstleistungen und Projekte auf Ursachen von Armut fokussieren.